Spielsucht

Die Glücksspielszene wächst kontinuierlich und mit ihr wächst die Zahl jener, die eine Spielsucht entwickeln. Dabei kann man relativ gut gegensteuern, indem man verantwortungsvoll spielt und nie mehr investiert, als man problemlos als Verlust verkraften kann.

Glücksspielsucht

Bei Glücksspielen handelt es sich um Spiele, bei denen man Echtgeld einsetzen muss, um mit dem nötigen Glück einen Gewinn erzielen zu können. Dazu zählen neben Lotto, Lotterien und Wetten auch Casino-Spiele, die man sowohl in landbasierten Spielhallen und Spielotheken als auch im Online Casino spielen kann. Gewinne werden dabei rein nach Zufallsprinzip entschieden und man hat keine Möglichkeit, durch spezielle Kniffe oder Tricks den Spielablauf zu manipulieren.

Natürlich birgt es einen gewissen Reiz, wenn man einen kleinen Gewinn erzielt hat, diesen erneut einzusetzen, um möglicherweise einen viel größeren zu ergattern. Manchem ist das auch schon gelungen. Allerdings besteht auch die Gefahr, sämtliches Hab und Gut zu verlieren – und noch viel mehr als das. Deshalb sollte jeder, der sich mit Glücksspiel die Zeit vertreibt, seine finanziellen Grenzen kennen und das eigene Spielverhalten immer im Blick behalten.

Wer dazu nicht in der Lage ist, sollte entweder ganz die Finger vom Glücksspiel lassen oder sich Hilfe holen. Prinzipiell sollte man, wenn man in einer instabilen mentalen Verfassung ist, kein Geld beim Spielen einsetzen. Das Glücksspiel mag vielleicht eine Weile über Probleme hinwegsehen lassen, kann aber dann schnell selbst zu einem noch größeren Problem werden.

Spielsucht Glücksspielsucht

Spielsucht in online Casinos

Eine Glücksspielsucht entsteht nicht von heute auf morgen, sondern entwickelt sich meist schleichend über Jahre hinweg. Die meisten Online Casinos bieten bereits Hilfe an, damit Spieler erst gar nicht in den Sumpf einer Glücksspielsucht gelangen. Mittlerweile gibt es in vielen Casinos hilfreiche Tools, mit denen man sich beispielsweise die Spieldauer visuell anzeigen lassen kann. Bei seriösen Anbietern hat man auch die Möglichkeit, sich konkrete Einzahlungs-, Einsatz- oder Verlustlimits zu setzen. Auch die Dauer, die man in einem Online-Casino verbringt, kann man individuell einschränken. Ist der gesetzte Rahmen ausgeschöpft, ertönt ein akustisches und optisches Signal, das den Spieler darauf hinweist.

Bei einem Verlustlimit sind, wenn der Budgetrahmen komplett ausgeschöpft wurde, anschließend keine weiteren Spiele mehr möglich. Wer mit Spielen aufhören möchte, kann entweder über den Selbstausschluss für eine Weile pausieren oder sich komplett im Casino abmelden, wenn er dies über den Support beantragt. Dabei reicht es aus, einen der Kundendienstmitarbeiter zu kontaktieren und sein Anliegen vorzutragen. Das Konto wird in diesem Fall aufgelöst und gelöscht und ein späteres Wiederanmelden wird schwierig. Der komplette Selbstausschluss ist die beste und letzten Endes auch einzig wirksame Variante, um eine vorhandene Glücksspiel-Sucht zu beenden.

Spielsucht bei online Poker

Was mit einem netten Zeitvertreib anfängt, mit der Hoffnung und dem Reiz ein klein wenig Geld hinzu zu gewinnen, kann ganz leicht in einen Zwang ausarten und zum täglichen Lebensinhalt werden. Der Weg dorthin erfolgt schleichend über einen längeren Zeitraum. Und wie das bei ziemlich jeder Sucht der Fall ist – der Betroffene will es nicht wahrhaben. Auch Familie und Freunde bemerken es meist viel zu spät, um rechtzeitig gegenzusteuern und Hilfe anzubieten.

Gerade das Pokerspiel birgt hohe Risiken, in einen Suchtkreislauf zu geraten. Online Poker ist immer und zu jeder Zeit verfügbar. Die Spielsucht bei Online Poker macht sich meist durch häufiges und viel zu langes Spielen bemerkbar. Der Betroffene merkt es aber nicht mehr von alleine. Da man in Online Pokerportalen immer auf Gleichgesinnte trifft, nehmen reale Kontakte mit der Zeit immer mehr ab, während sich der ‚Freundeskreis‘ am virtuellen Kasinotisch erweitert. Das soziale Miteinander im richtigen Leben wird immer mehr hintenan gestellt und die Online-Zeiten werden immer mehr ausgeweitet, bis sie den höchsten Stellenwert im Leben des Süchtigen einnehmen.

Nicht selten kapseln sich Glücksspielsucht-Betroffene mehr und mehr von der Familie und dem Freundeskreis ab, bis letzten Endes niemand mehr übrig bleibt, der die Hand zur Hilfe reichen könnte. Die Zahlung von Echtgeld über die Kreditkarte oder Online-Überweisung lässt einen zudem schnell die Kontrolle über die Finanzen verlieren. Am Ende drohen der finanzielle Ruin und die komplette Vereinsamung – nicht selten landen Opfer einer Spielsucht irgendwann vor Gericht. Warum?

Die Sucht kostet Geld. Wenn die finanziellen Mittel fehlen, um der Pokersucht oder Spielsucht zu fröhnen, wird dieses häufig auf kriminellem Weg besorgt. Der Einzige Weg aus dem Dilemma ist, sich der Sucht zu stellen und sie mit professioneller Hilfe zu bewältigen. Viele seriöse Online Casinos bieten Hilfsmittel zur Spielsuchtprävention an. Jeder Spieler sollte sie nutzen.

Anzeichen einer Spielsucht

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Zwanghaftes Spielen wird auch als Pathologisches Spielen bezeichnet und man sollte es immer sehr ernst nehmen, wenn man Anzeichen an sich entdeckt, die auf einen Spielzwang hinweisen. Der Grat zwischen Spielspaß und ernsthafter Spielsucht ist ziemlich schmal. Wir möchten euch deshalb die verschiedenen Phasen der Spielsucht und erste Anzeichen auflisten, die auf die Entwicklung dieser dissozialen Persönlichkeitsstörung hinweisen.

Gewinnphase

Zu Beginn spielt man seltener und nach und nach gelangt man zu einem gewissen Gefühl der Sicherheit. Man schlägt seine Gegner beim Pokerspiel und fährt ab und zu kleine Gewinne ein. Unser Körper spielt uns einen Streich, denn bei jedem Sieg mit einem guten Blatt werden Glückshormone ausgeschüttet. Man setzt also höhere Beträge, setzt sein persönliches Limit nach oben, um höhere Gewinne erzielen zu können. Der Start in die Verlustphase beginnt genau hier.

Verlustphase

Langsam verfliegt der Spaß am Spielen, denn der Frust macht sich breit, wenn man Verluste auf seinem Konto verbuchen muss. Diese muss man irgendwie wieder reinholen. Man spielt häufiger, setzt immer mehr, und verliert in diesem Zuge komplett die Übersicht über Gewinn und Verlust. Hier beginnt die Phase, in der man damit beginnt, seine Familie und den Freundeskreis zu vernachlässigen, denn es wird zum Lebensinhalt, möglichst alle Verluste auszugleichen – also noch mehr zu spielen.

Das Manko auf dem Konto wird immer größer, man leiht sich Geld oder besorgt es sich vielleicht sogar auf illegalem Weg durch Beschaffungskriminalität. Längst ist man in der Suchtspirale gefangen und sollte die Notbremse ziehen. Aber wer spielsüchtig ist, denkt, er sei lediglich vom Pech verfolgt, hätte alles im Griff und könnte jeden Verlust durch einen erneuten gewinn kompensieren. Die Verzeiflungsphase beginnt.

Verzweiflungsphase

Die Verlustphase ist die schlimmste Phase einer Glücksspielsucht, denn der betroffene Spieler zieht sich komplett in die virtuelle Welt des Online-Casinospiels zurück. Er vernachlässigt alle realen Kontakte, ist nur noch darauf bedacht, alle Schulden wieder loszuwerden – mit noch größeren Verlusten beim Spiel. Ohne kompletten Cut und dem kompletten Rückzug aus der Glücksspielwelt ist kein Entrinnen mehr möglich. Jetzt sind Veränderungen der Persönlichkeit stakr bemerkbar.

Der Spieler ist permanent nervös und gereizt, an Schlaf ist nicht mehr zu denken, suizidale Gedanken machen sich breit und die Schlinge zieht sich permanent weiter zu. Mittlerweile schaffen es Betroffene nicht mehr aus eigener Kraft, der Sucht zu entrinnen. Kommt jetzt keine Hilfe mehr von außen, ist der finanzielle, materielle, soziale und auch der körperliche Ruin garantiert.

Spielsucht in Spielotheken

Es ist aber nicht nur der Online-Poker, der eine Glücksspielsucht mit sich ziehen kann. Auch die Spielautomaten in einer Spielothek üben einen sehr großen Reiz aus. 99% der Spieler, heißt es, lassen ihre Münzen rein zum Spaß in die vielen bunten, klackernden und surrenden Automaten fallen und das Spiel ist für sie eine harmlose Freizeitbeschäftigung – die restlichen 1% sind entweder süchtig oder zumindest stark suchtgefährdet.

Der Fachverband Glücksspielsucht lässt verlauten, dass etwa 70 – 80% der Spielsüchtigen, die sich in einer Therapie befinden bzw. in einer Selbsthilfegruppe zu finden sind, süchtig nach Automatenspielen sind – nicht nach anderen Glückspielarten wie beispielsweise Wetten oder Lotto. Ob süchtig nach Online-Casino-Spielen oder nach den Slots in der Spielothek – was macht da keinen Unterschied?

Die meisten Glücksspieler verschulden sich, weil sie die trügerische Hoffnung besitzen, eines Tages all ihre Verluste mit einem Großgewinn wettmachen zu können. Freunde und Familie werden so lange belogen und bestohlen, bis sich das soziale Netzwerk, das noch Hilfe anbieten könnte, komplett aufgelöst ist. Und vor dieser neu entstandenen Realität flüchten sich die Spieler zum Vergessen und Verdrängen an ihren Lieblingsort – an den Spielautomaten.

Schätzungsweise 180.000 Menschen leiden in Deutschland unter einer pathologischen Spielsucht, mehr als 300.000 gelten als akut suchtgefährdet. Die Selbstmordrate ist bei Spielsucht höher als bei vielen anderen Suchtstörungen.

Spielbanken

Spielbanken sind dazu angehalten ihre Spieler vor einer Spielsucht zu schützen. Zumindest sieht der §6 des Glücksspielstaatsvertrages (GlüStV) vor, „Spieler zu verantwortungsbewusstem Spiel anzuhalten und der Entstehung von Glücksspielsucht vorzubeugen“. Das Aufsichtspersonal soll dementsprechend geschult werden, um ein Suchtverhalten bei Gästen erkennen zu können. Die Realität zeigt jedoch, dass es die meisten Spielbank-Betreiber nur wenig interessiert, wieviel Zeit die Glücksspieler in ihren Hallen verbringen und woher das Geld stammt, das über die Spieltische und in die Spielautomaten fließt.

Wichtig wäre es, schon bei den ersten Anzeichen eine individualisierte, auf die Spiel-Probleme zugeschnittene Therapie zu starten und sich in die professionellen Hände einer Suchtklinik zu begeben. Allerdings wollen die Süchtigen selbst nicht wahrnehmen, wann ihr Spielen zum Problem wird.

Hilfe bei jeder Art von Spielsucht

Bei folgenden Stellen kann man sich bei Spielsucht persönlich oder auch anonym melden:

  • Fachambulanz für Suchtkranke der Caritas (regionale Suchthilfe)
  • Kontakt zu Spielsucht-Therapie.de
  • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
  • GA – Kontakt zu Gamblers Anonymous
  • BZgA-Telefonberatung Glücksspielsucht – Rufnummer 0800 1 37 27 00 (Mo. – Do. von 10 – 22 Uhr, Fr. – So. von 10 – 18 Uhr
  • Webseite von Check Dein Spiel (Selbsttest, Chat-Beratung, E-Mail-Beratung)

Alle Suchthilfe Anlaufstellen stehen sowohl den Suchtgefährdeten selbst als auch deren Angehörigen und Freunden zur Verfügung. Wenn ihr Zeichen einer Suchtentwicklung bei euch oder bei einer Person in eurem Familien- oder Freundeskreis bemerkt, scheut euch nicht, die kostenlose Hilfe in Anspruch zu nehmen und euch beraten zu lassen! Je früher man gegenlenkt, desto aussichtsreicher ist es, der Glücksspielsucht zu entrinnen.

 

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